Fast ein ganzes Jahr unterstützten Stefanie Proft, Aschley Zehle und Nico Bernhard die Stadtverwaltung Roßwein und absolvierten ihr Praktikum im Rahmen der schulischen Ausbildung im Roßweiner Rathaus. Während Stefani Proft ihren Tätigkeitsschwerpunkt im Haupt- und Kulturamt fand, arbeitete Nico Bernhard in der Kämmerei und beim IT-Administrator. Aschley Zehle erledigte Arbeiten im Bauamt sowie im Bürgerhaus. Die Tätigkeiten, welche den Blick auf die Verwaltungsarbeit eines Rathauses erweitert und verändert haben, fanden die Praktikanten spannend und abwechslungsreich.

Aufgrund der gesammelten Erfahrungen möchte Stefanie Proft eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten aufnehmen und zukünftig einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst finden. Nico Bernhard will zunächst seine Hochschulreife erfolgreich absolvieren, um dann ein Anwaltsstudium zu beginnen. Aschley Zehle würde gern in Mittweida oder Frankfurt am Main ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens aufnehmen, um evtl. später in einen Verwaltungsberuf einzusteigen.

Mit einem kleinen Präsent und einem großen Dankeschön verabschiedete das Rathausteam die diesjährigen Praktikanten, welche sich sehr gut ins Team eingefügt haben und für die Mitarbeiter eine Unterstützung darstellten.

Für die Zukunft wünschen wir Aschley Zehle, Stefanie Proft und Nico Bernhard alles Gute, Optimismus und die notwendige Ausdauer, um die gesteckten Ziele zu erreichen, und dass sie vielleicht eines Tages wieder zur Verwaltung der Stadt zurückkehren.

 

 

 

 

Im Rahmen des Kindersporttages wurde das Roßweiner Stadion nach umfangreicher Sanierung eingeweiht. Dabei erfolgte die Übergabe an die neuen Nutzer des Stadions fast auf den Tag genau, da bis zum 30. Juni 2019 die Baumaßnahme aufgrund der Fördermittelbedingungen fertiggestellt und übergeben sein musste. Zukünftig teilen sich mit dem Roßweiner SV und SV „Grün-Weiß“ Niederstriegis gleich zwei Vereine den Rasen und können sich als stolze Eigentümer einer zeitgemäßen Sportanlage nennen.

Wie Bürgermeister Lindner in seinen Eröffnungsworten betonte, war es vor allem die Suche nach einem hochwassersicheren Standort, dass die finanziellen Mittel im Stadion an der Haßlauer Straße zum Einsatz kamen. Die Mitglieder des SV „Grün-Weiß“ Niederstriegis entschlossen sich, die Gelder für den in Niederstriegis im Jahre 2013 geschädigten Sportplatz im Roßweiner Stadion einzusetzen, um so nachhaltige Sportbedingungen für beide Vereine zu schaffen. Bürgermeister Lindner lobte die Weitsicht der Niederstriegiser Sportler und bezeichnete die Investition auch als ein gutes Zeichen des Zusammenwachsens der Stadt mit dem Ortsteil, wobei natürlich die Eigenständigkeit der jeweiligen Vereine auch zukünftig gewahrt wird. So stehen dem Schulsport und den Sportlern der Vereine nunmehr eine neue Kugelstoß- und Weitsprunganlage zur Verfügung, wobei im gleichen Atemzug auch die alte Aschenbahn durch eine moderne Kunststoffbahn ersetzt werden konnte. Der Trainingsplatz wurde grundlegend überarbeitet und erhielt eine neue Flutlichtanlage, welche nunmehr jede Ecke des Platzes vorschriftsgemäß ausleuchtet und Extratrainingseinheiten bis weit in die Nachtstunden hinein erlauben wird.

Das neue Funktionsgebäude ist dabei der Hingucker im Stadion, welches neben den modernen Umkleideräumen auch Schiedsrichterräume und Besuchertoiletten erhalten hat.

Aus den Händen des Projektleiters René Kaps vom Planungsbüro Bauconzept Lichtenstein übernahmen die Vereinsvorsitzenden Jürgen Krondorf vom Roßweiner Sportverein und Jens Funke vom Niederstriegiser Sportverein den Staffestab, welcher symbolisch für eine gute Zusammenarbeit der Vereine steht. Nach den Worten des Bürgermeisters stehen mit der Stadtsporthalle und dem nun übergebenen Stadion an der Haßlauer Straße den Sportlern der Stadt und der Ortsteile beste Trainings- und Spielmöglichkeiten zur Verfügung, welche allerdings auch durch den Schulsport der drei Roßweiner Schulen genutzt und möglichst lange im jetzigen Zustand erhalten werden. Im Rahmen des Kindersporttages und der Stadioneröffnung wurde durch das Team des Bürgerhauses auch ein Flohmarkt im Stadion organisiert und die Sparkasse Döbeln sorgte mit einer Springburg für Abwechslung bei den Jüngsten.

 

 

 

Getreu dem Motto: „ Jubiläen sind dafür da, dass sie gefeiert werden“, haben die Sportler des SV 29 Gleisberg das Vereinsjubiläum vom 28. Juni bis 30. Juni 2019 gebührend gefeiert. Während der Festveranstaltung am Freitag ging Vereinsmitglied Oliver Müller in einem packenden Vortrag auf die Geschichte und die sportliche Entwicklung des Vereins seit seiner Gründung ein. Vor allem die goldene Gleisberger Generation der Jahre von 1998 bis 2007 wurden dabei noch mal in die Erinnerung der Gäste gerufen, als der Verein Kreismeister wurde, den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse schaffte und gleichzeitig den Kreispokalsieg erspielte. In der Bezirksklasse 1 des damaligen Bezirkes Leipzig spielte der SV 29 Gleisberg von 1998 bis 2007. Zwischendurch gingen noch einige Hallenkreismeisterschaften nach Gleisberg. Leider stiegen die Sportler dann 2007 nach zehnjähriger Zugehörigkeit aus der Bezirksklasse ab, wurden im selben Jahr Kreismeister und verzichteten auf den Wiederaufstieg der ersten Mannschaft in die Bezirksklasse.

Neben dem historischen Abriss zeichnete der Verein Herrn Stefan Kempe und das Gleisberger Urgestein, Herrn Jürgen Hannß, aus. Stefan Kempe erhielt die Ehrenmitgliedschaft nach 50 Jahren Zugehörigkeit und Einsatz für den Verein. Jürgen Hannß wurde für seine 45-jährige Mitgliedschaft im Verein gewürdigt, dessen Leben bisher komplett der Vereinsarbeit in Gleisberg unterstellt war und der seine gesamte Freizeit im Dienste des Vereins verbrachte.

Neben Ehrenspieler/Ehrenfunktionär ist Jürgen Hannß aktuell Platzwart und Chronist des Vereins und wurde für sein Lebenswerk und die ständige Einsatzbereitschaft für den Verein mit der Ehrenmitgliedschaft des SV 29 Gleisberg gewürdigt. Für den Höhepunkt der Gesamtfeierlichkeiten hatten sich die Gleisberger dann für den Samstag die Traditionsmannschaft von Dynamo Dresden eingeladen. Für die Gleisberger Mannschaft, welche sich im Kern aus den Spielern der glorreichen Herren 1990 und der 2000er Jahre rekrutierte, schienen besonders auf das Fest und Spiel gegen die Traditionsmannschaft von Dynamo Dresden vorbereitet zu sein. Allerdings stand von Anfang an bei dem Duell das Ergebnis nicht im Vordergrund. Vielmehr boten die Spieler auf dem Platz fast 90 Minuten unterhaltsame Fußballkunst. Zwei der bekanntesten und vor allem erfolgreichsten Spieler der Dynamos standen mit Dixi Dörner und Torsten Gütschow dann auch auf dem Platz in Gleisberg. Mit einem Spielstand von 3:6 zauberten sich die Gäste zum Sieg, auch wenn sie, aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen, mit einer etwas angezogenen Bremse unterwegs waren. Ein faires Endergebnis, wie einige der weit über 300 Zuschauer feststellten. Sportlich ist die Talsohle beim SV 29 Gleisberg längst durchschritten, wobei mit der Fize-Meisterschaft in der Kreisliga A der Aufstieg nur knapp verpasst wurde. Der soll nun in der neuen Saison gelingen und für eine weitere erfolgreiche Entwicklung des Vereins, der mit gegenwärtig fünf Jugend- und zwei Erwachsenenmannschaften mit insgesamt 110 Mitgliedern eine stabile Grundlage besitzt, sorgen.

Mit einem Kindersporttag wurde der richtige Rahmen für die Stadioneröffnung am Samstag, d. 29. Juni 2019, geschaffen. Das zeigte sich den Veranstaltern beim Blick auf das Starterfeld für die angesetzten Kinderläufe. Knapp 100 Kinder starten in den Disziplinen der Kinderstaffelläufe der Einrichtungen und Schulen sowie beim zweiten Roßweiner Zuckertütenmarathon für alle Schulanfänger zum neuen Schuljahresbeginn. Während in den ersten Staffelläufen die Kinder des Kindergartens „Bussi Bär“ von der Gersdorfer Straße, der „Striegiszwerge“ aus Niederstriegis sowie der Kindertagesstätte „Zwergenland“ von der Böhrigener Straße gegenseitig in den Wettkampf traten, starteten in den letzten Rennen die Kinder Kita „Am Weinberg“ und des Hortes der Förderschule.

Im Zuckertütenmarathon konnten es die Steppkes kaum erwarten, in größter Eile die Stadionrunde abzulaufen, um im Anschluss als Siegerprämie die wohlverdiente Zuckertüte vom Zückertütenbaum zu ernten.

Für spannende Fußballspiele der Kinder aus der Förderschule und Grundschule sorgten im Anschluss insgesamt sechs Mannschaften, welche in den Spielen gegeneinander die Gewinne ausspielten.

Platzierung: 1. Platz Flitzpiepen – Trainerin Ute Brix, 2. Platz Flinke Füchse – Trainer Andre Baune, 3. Platz Lattenknaller – Trainerin Stefanie Koch, 4. Platz Rasenlatscher – Trainerin Ilka Pardy, 5. Platz Holzbeielf – Trainer Tobias Küttner, 6. Platz Rennsemmeln – Trainerin Sylvia Roca.

Trotz hoher Temperaturen im Stadionoval schenkten sich die Kindermannschaften keinen Meter und wurden dabei lauthals von den Eltern angefeuert. Für die Abkühlung sorgten Duschen und Getränke, welche durch das Planungsbüro Bauconzept Lichtenstein bereitgestellt wurden.

Am Samstag, dem 22. Juni 2019, fand das 33. Dorf- und Sportfest in Niederstriegis statt. Die Sportler des SV „Grün-Weiß“ Niederstriegs organisierten ein buntes Programm, welches vom Kleinfeld-Fußballturnier über Handball-Mixed-Turnier und Volleyball bis hin zum Fußballspiel der neuen Herrenmannschaft des SV „Grün-Weiß“ gegen den SV Klinga Ammelshain reichte. Mehr als 600 Besucher und Sportler ließen es sich nicht nehmen, gegenseitig in den Wettkampf zu treten.

Ergebnisse

Volleyballturnier: 1. Platz „Roßweiner SExer “, 2. Platz „Gleisberg I“, 3. Platz „SV Grün-Weiß“ Niederstriegis, 4. Platz „Gleisberg II“

Kleinfeldfußballturnier: 1 Platz „HSG Neudorf“, 2. Platz „SV Grün-Weiß“ Niederstriegis“, 3. Platz „Grunauer Jungs“, 4. Platz „Hobby-Ost“, 5. Platz „Dorfkicker“, 6. Platz „Frauenthal Power Train“

Handball-Mised-Turnier: 1. Platz „Prokop´s Reserve“, 2. Patz „HSG Striegis“, 3. Platz „Hobbits Allstartteam“, 4. Platz „HSG Neudorf – Döbeln Männer“, 5. Platz „HSG Muldental 03 – Oldstars“

Bierdreikampf Männer: 1. Platz Maik Fuhrmann, 2. Platz Matthias Funke, 3. Platz Alois Furgber

Bierdreikampf Frauen: 1. Platz Cindy Feldmann, 2. Platz Virginie Kahlert, 3. Platz Manuela Schmitke

Das Großfeld-Freundschaftsspiel im Fußball zwischen dem SV „Grün-Weiß“ Niederstriegis und dem SV Klinga Ammelshain endete nach einem torreichen Spiel 9:4 für Niederstriegis.

Neben den sportlichen Aktivitäten konnten sich die Kinder in verschiedenen Wettkämpfen messen und mit einem kleinen Kulturprogramm, organisiert durch den Kindergarten „Striegiszwerge“, trugen die Kinder zu dem rundherum gelungenen Dorf- und Sportfest in Niederstriegis bei.

Ab sofort ist im Einwohnermeldeamt Roßwein die bargeldlose Zahlung per Geldkarte bzw. EC-Karte möglich.

Am 17. Juni beendete Frank Schäfer im Schuldurchgang und an der Giebelseite des Kräutergartenhauses das Gestaltungsprojekt „Floral Painting“, welches unter Mithilfe der Mitarbeiterinnen des Roßweiner Bürgerhauses entstand. Wie in der Juni-Ausgabe der Roßweiner Nachrichten bereits zu lesen war, wurden im Rahmen eines Workshops zur Einweihung des Graffiti-Bildes im Schuldurchgang und des Kräutergartenfestes sechs Platten mit floralen Motiven gestaltet. Weitere drei Platten entstanden im Rahmen des GTA- Angebotes der Oberschule.

Am 12. Juni montierten Mitarbeiter der Stadt, unter Anleitung von Frank Schäfer, die Platten an den Hausgiebel. In den Tagen danach brachte der Döbelner Künstler noch Motive aus den Roßweiner Ortsteilen an die Wand, welche sich gegenüber des Kräutergartens befindet.

Damit erfährt der Schuldurchgang eine kreative und künstlerische Aufwertung, die nicht nur von Profis erreicht wurde, sondern auch von Besuchern des Kräutergartenfestes und von Schülerinnen des GTA- Unterrichtes. Alle Akteure hoffen nun, dass die Wandgestaltungen und die dekorativen Platten von sinnlosen Schmier- und Schmutzattacken verschont bleiben und sich sowohl die Roßweinerinnen und Roßweiner als auch die Gäste unserer Stadt zum Schul- und Heimatfest daran erfreuen können.

BÜCHERFLOHMARKT

Können wir die Erfolgsgeschichte vom letzten Jahr wiederholen? Dies fragen sich Peter Krause, Steffi Stein und Monika Weigel, wenn sie vor dem Berg an gebrauchten Büchern stehen, der sich nach dem öffentlichen Aufruf in den vergangenen Wochen gebildet hat.

„Bücher schmeißt man einfach nicht weg, warum sie dann nicht aufbereiten und für einen guten Zweck gegen eine Spende abgeben“ meint Peter Krause, der den Erlös wieder für die Grafe-Stiftung zur Verfügung stellt. Diese Stiftung unterstützt z.B. Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien bei den Kosten für ein warmes Mittagessen oder hilft in Not geratenen Menschen.

Gemeinsam mit seinen beiden Mitstreiterinnen Steffi Stein und Monika Weigel wurden in den letzten Wochen Bücher aus privaten Überbeständen entgegengenommen, sortiert und für den Flohmarkt präsentiert. „Wir haben derzeit bestimmt 2.500 Bücher, vom Klassiker bis hin zur modernen Literatur, vom Kinderbuch bis zur Lyrik, Reise- und Fachliteratur“, erklärt Steffi Stein, die seit diesem Jahr neu im Team ist.

Frau Weigel ergänzt „Wir öffnen unseren Flohmarkt von Mai bis September, jede Woche dienstags von 16 bis 19 Uhr und parallel zum Wochenmarkt mittwochs von 9 bis 13 Uhr, in den Räumen des Roßweiner Heimatmuseums direkt im Rathaus am Markt. Für jedes Buch wird um eine Spende ab 1 Euro gebeten, der Erlös geht direkt an die Stiftung. Für Interessenten kann der Flohmarkt auch außerhalb der genannten Zeiten geöffnet werden, dies muss aber mit Peter Krause unter der Telefonnummer 0177/4337720 abgesprochen werden“.

Die drei engagierten Roßweiner hoffen nun auf zahlreiche Leseratten, welche sich für den Sommerurlaub noch mit dem einen oder anderen Schmöker eindecken wollen und die Aktion somit ein ähnlich großer Erfolg wie im letzten Jahr wird.

Nach fast 30 Jahren und zwei Hochwassern verabschiedet sich Roßweins Bauamtsleiterin Petra Steurer mit 63 Jahren in den Ruhestand. Zahlreiche große Projekte und Herausforderungen liegen hinter ihr. Jetzt kann sie durchatmen und abschalten.

Auf das Ausschlafen freut sie sich ganz besonders. Oft hat Petra Steurer in den letzten Jahren nachts wach gelegen, mit um die Arbeit kreisenden Gedanken, und war müde, wenn dann früh der Wecker klingelte. Das ist jetzt vorbei. Sowohl das Weckerklingeln, als auch die Arbeit. Nach fast 30 Jahren im Dienst der Roßweiner Stadtverwaltung geht die 63-jährige Bauamtsleiterin nun in den Ruhestand.

Am Wochenende hat sie gemeinsam mit ihrem Mann den Zwergduftflieder in ihrer heimischen Garten-Oase eingepflanzt, den ihr der Bürgermeister zur letzten Stadtratssitzung zusammen mit einem großen Dankeschön überreicht hat: Sie habe Unwahrscheinliches geleistet in den zurückliegenden Jahren, die Zusammenarbeit mit ihr sei aus seiner Sicht perfekt gewesen. So manch starken Beruhigungskaffee musste Petra Steurer sich im Bürgermeisterbüro einschenken lassen, wenn sie mit Tränen in den Augen beim Stadtoberhaupt schlechte Nachrichten von der Fördermittelbehörde abladen musste. Petra Steurer hat einige Katastrophen im Roßweiner Bauamt mitgemacht: Zwei Hochwasser 2002 und 2013, den Starkregen 2008. Das sei für sie die schlimmste Zeit gewesen. „Zumal ich persönlich auch betroffen war und das Wasser einen halben Meter in der Stube hatte.“ Drei Tage konnte sie 2002 nicht aus ihrem Haus. Danach ging für die Bauamtsleiterin das große Aufräumen im Job weiter. „Wir standen immer unter Geld-Druck“, beschreibt sie eine der großen Herausforderungen, denen auch sie als Bauamtsleiterin sich stellen musste. Um den Haushalt zu stärken waren die Mitarbeiter im Hochwasserjahr auf 32 Wochenstunden gegangen. Die Arbeit blieb die gleiche, „auf die Stunden konnte man da nicht schauen.“

Roßwein sei mehr ihre Heimat als Döbeln, wo sie geboren und aufgewachsen ist und inzwischen auch wieder lebt. Es gibt nur wenige Straßen in der Stadt, in denen Petra Steurer seit ihrem Arbeitsantritt am 1. April 1991 im Roßweiner Rathaus keine Baumaßnahme begleitet hat. Angefangen hat die studierte Bauingenieurin nach ihrer Elternzeit als ABM-Kraft im Bauamt. Nach zwei Jahren ging dieses Anstellungsverhältnis in ein festes über. „Mitarbeiterin im Bauamt wollte ich sein, nicht Chef“, sagt Petra Steurer mit dem ihr eigenen zurückhaltenden Lächeln. Doch als über Nacht die Stelle des Amtsleiters neu besetzt werden musste, bewarb sie sich und bekam den Job schließlich im Oktober 1994. Nebenbei machte sie wie viele andere Rathausmitarbeiter die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Dass das Amt im Laufe der Zeit personell so zusammengeschrumpft ist, bedauert sie. Wo es anfänglich noch jeweils einen Verantwortlichen für Tief- und Hochbau gab, lastete dies am Ende alles auf ihren Schultern.

Petra Steurer hat alle Herausforderungen angenommen und gegeben, was sie konnte. Auch wenn mancher Arbeitstag hart an der Grenze gewesen sei. „Es ist eine unheimlich vielfältige Aufgabe gewesen, es gab 1.000 verschiedene Fälle.“ Doch dazu gehörte eben auch, dass manches Mal der Bürger auf der Matte stand und sich über ein Problem beschwerte. So richtig abschalten konnte sie auch im Urlaub immer nur, wenn sie mit ihrem Mann weit weg gereist ist. In diesem Jahr soll es nach Kroatien gehen oder auf die Masuren.

Ihr größtes Projekt ist die Stadtsporthalle gewesen, die sie genau wie die Komplettsanierung der Oberschule von Anfang bis Ende begleitet hat. Das Industriestadion, die letzte Hochwassermaßnahme in Roßwein, wird erst am 30. Juni offiziell übergeben – also außerhalb ihrer Amtszeit. Sehen lassen wird sie sich dort – „vielleicht“, lächelt sie. In Roßwein wird man Petra Steurer auf jeden Fall trotzdem immer mal zu Gesicht bekommen. Schließlich lebt einer ihrer Söhne und ihre beiden jüngsten Enkel in der Stadt, in der sie inzwischen fast jede Straße und jedes Gebäude kennt.

(Text: Frau Engelmann-Bunk, DAZ; Foto: Sven Bartsch)