Zum Abschied viel Lob, Anerkennung und einige Überraschungen für Bürgermeister Dirk Schaible
So proppenvoll wie es bei der offiziellen Verabschiedung von Bürgermeister Dirk Schaible letzte Woche war, ist das PRISMA selten. Kaum ein Platz war noch frei. Die ersten Reihen belegten geladene Gäste, die Familie von Dirk Schaible, Ehrengäste wie der Landrat Dietmar Allgaier, die Landtagsabgeordneten Tayfun Tok und Tobias Vogt, die Bürgermeisterkollegen aus den umliegenden Kommunen, Bürgermeister Ökkeş Elmasoğlu aus der türkischen Partnerstadt, weitere Vertreter der anderen Partnerstädte, Gemeinderatsmitglieder, die gesamte Verwaltungsspitze, Schaibles Nachfolger Jan Hambach, Vertreter der Schulen, der Vereine, der Feuerwehr, der Wirtschaft, der Kirche und anderer Institutionen sowie weitere Freiberger Persönlichkeiten und Wegbegleiter von Dirk Schaible. Durch den trotz umfangreicher Redebeiträgen sehr kurzweiligen Abend führte der Erste Beigeordnete Stefan Kegreiß, der die illustre Gästeschar nach einem wunderbaren musikalischen Entreé der Jugendmusikschule herzlich begrüßte und das zahlreiche Publikum auf die große Beliebtheit des scheidenden Bürgermeisters zurückführte. Kegreiß zählte in seiner Ansprache einige der vielen Projekte, die Dirk Schaible während seiner Amtszeit angestoßen und umgesetzt hatte auf: Den Neubau der OPS, die Sanierungen der Kindergärten, die Sanierung des Bahnhofgebietes, die Einführung von weichem Wasser und einer 4. Reinigungsstufe in der Kläranlage, die Schaffung von Wohnraum, die Erweiterung von Gewerbegebieten, die Erweiterung des Feuerwehrhauses, die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes, die Fortführung der Stadtentwicklung und der Grundschulentwicklung. Er erinnerte aber auch daran, dass Schaible zu Beginn seiner Amtszeit nach einer knappen Wahl erst einmal Gräben in der Bürgerschaft schließen musste und eine Einheit herstellen musste, ohne die die großen Projekte nicht hätten umgesetzt werden können. Dies sei Schaible gut gelungen, stellte Kegreiß fest. Im Namen der Stadt dankte er Dirk Schaible für seine großen Leistungen zum Wohle Freibergs und bedankte sich auch persönlich bei ihm für die stets sehr harmonische Zusammenarbeit. „Wir waren oft, aber nicht immer gleicher Meinung“, brachte er es auf den Punkt. Nach einem weiteren Beitrag der Jugendmusikschule richtete Landrat Dietmar Allgaier das Wort an Dirk Schaible und das Publikum. Auch er sprach die Meilensteine an, die Schaibles Amtszeit geprägt hatten. Neben den bereits genannten verwies er noch auf die Förderung der Städtepartnerschaften und den Ausbau des Hochwasserschutzes, welcher angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse von wichtiger Bedeutung sei. Er erinnerte auch an die fulminanten Weltrekordversuche der Freiberger Kinder und erwähnte Schaibles Mitwirken im Kreisrat, im Verwaltungsausschuss und im Aufsichtsrat der Kliniken. Er hob aber vor allem auch den positiven, wertschätzenden und klaren Umgang und das gute Miteinander hervor, auf das Schaible immer Wert gelegt habe.
Als nächster Redner war stellvertretend für die Amtskollegen Bürgermeister Klaus Warthon aus Benningen an der Reihe und sorgte gleich zu Beginn für zustimmenden Beifall und herzhaftes Lachen als er scherzhaft aus dem Nähkästchen plaudernd erzählte, dass seine Kolleginnen in Benningen Schaible bewundernd als den „George Cluny der Bürgermeister“ bezeichnet hätten. Warthon drückte aber auch ganz ernsthaft sein Bedauern über Schaibles Ausscheiden aus und zollte ihm viel Anerkennung für seine Beliebtheit bei den Wählerinnen und Wählern und für seine geduldige und zugleich zupackende Art, mit der es ihm gelungen sei, so riesige Projekte wie den Neubau der Oscar-Paret-Schule zu stemmen und den Gemeinderat und die Bürgerschaft mit zu nehmen. Die Beteiligung der umliegenden Kommunen an der Finanzierung des Schulneubaus, die Schaible forciert hatte, nannte er ein Leuchtturmprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit.

Auch Rene Coels, Rektor der OPS, brachte in seiner Rede Dank und Anerkennung für Dirk Schaibles Leistungen zum Ausdruck. Die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und der Schulleitung sei immer sehr konstruktiv und angenehm gewesen. Schaible sei die Förderung von Bildung und Chancengleichheit immer eine Herzensangelegenheit gewesen, er sei immer ein guter Unterstützer der Schulen gewesen und habe echtes Interesse für die Anliegen der Schulen gehabt, wobei natürlich nicht immer alle Wünsche erfüllt werden konnten. Darum geben es auch keine Rutsche in den Hof der OPS, die sich die Schüler gewünscht hätten. „Bürgermeister zu sein ist kein Job für Feiglinge“, sagte Coels, denn man könne es nicht allen recht machen, wofür es auch Mut brauche. Auch er bedaure, dass Schaible nicht mehr angetreten sei, freue sich aber für dessen Familie, die in den vergangenen Jahren viel auf ihn verzichten musste.
Es folgten Gruß- und Dankesworte aus den Partnerstädten Roßwein und Újhartyán, die die gute Zusammenarbeit und die freundschaftliche Verbindung hervorhoben, die unter der Führung Schaibles stets vertieft worden sei. Die türkische Partnerstadt Erzin überraschte Schaible und das Publikum mit einer bunten Fotopräsentation, die mit flotter türkischer Musik unterlegt war und an viele Momente und gemeinsame Erlebnisse bei den Partnerschaftsbegegnungen erinnerte.
Mario Wildermuth, der als erster stellvertretender Bürgermeister ebenfalls Abschiedsworte an Dirk Schaible richtete, tat dies auf seine lockere, charmant witzige Art. Ironisch bedankte er sich zunächst bei allen Vorrednern, die bereits alle Themen abgearbeitet hätten, sodass er ja gar nicht mehr lange zu reden brauche. Wildermuth fand dann aber doch noch einige Worte des Lobes, der Anerkennung für Schaibles Amtsführung und des Dankes für die gute Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister, der im positiven Sinne ein Menschenfänger gewesen sei. Er hob außerdem hervor, dass mit Schaibles Amtsantritt erfreulicherweise wieder die Sachthemen im Vordergrund gestanden hätten. Das einzige, was er sich gewünscht hätte, wäre eine etwas straffere Sitzungsführung gewesen, denn an die Regel, dass um 22.30 Uhr Schluss sei, habe man sich so gut wie nie gehalten, fügte Wildermuth mehr scherzhaft als vorwurfsvoll an.
Eine besondere Überraschung hatte die Freiwillige Feuerwehr im Gepäck. Nachdem der Kreisfeuerwehrvorsitzende Klaus Haug den scheidenden Bürgermeister für seine Unterstützung der Feuerwehr ausgiebig gelobt und gedankt hatte, überreichte er ihm die Ehrenmedaille der Deutschen Feuerwehr, die höchste Auszeichnung für eine zivile Person. Kommandant Thomas Jetter schloss sich dem Dank seines Vorredners an und betonte, dass Bürgermeister Dirk Schaible großen Wert darauf gelegt habe, dass die Feuerwehr bestens ausgerüstet ist. Die Erneuerung der Fahrzeugflotte, die Erweiterung des Feuerwehrhauses und die Anschaffung einer Drehleiter seien beste Beispiele für dafür, zählte er auf. Zu guter Letzt ernannte der Kommandant den scheidenden Schultes auch noch zum Ehrenmitglied der Freiberger Feuerwehr, von dem er sich auch in Zukunft noch Unterstützung beim Currywurstverkauf am Tag der offenen Tür wünschte.
„Ich war immer gerne Bürgermeister“, erklärte Schaible in seinen eigenen Abschlussworten. Es falle ihm daher nicht ganz leicht, den Stab weiter zu reichen, aber er freue sich nun auch auf etwas Neues. Was genau das seine werde, wisse er noch nicht, werde es aber zu gegebener Zeit mitteilen. In seiner zum Abschied gemischten Gefühlslage überwiege ganz klar das Gefühl der Dankbarkeit. „Ich alleine hätte gar nichts erreichen können“, sagte er. Dankbar sei er nicht nur für die Unterstützung der Verwaltungsmitarbeitenden, des Gemeinderates und der Bürgerschaft, sondern vor allem auch für die zahlreichen, wertvollen Begegnungen mit den Menschen in der Verwaltung, in der Stadt oder auch in den Partnerstädten. Auch wenn die Ära Schaible im Freiberger Rathaus nun endet, bleibt er der Kommunalpolitik als Kreistagsmitglied weiter erhalten. Mehr als 8000 Wählerinnen und Wähler gaben ihm ihre Stimmen.


Landrat Dietmar Allgaier versetzt Bürgermeister Dirk Schaible offiziell in den Ruhestand.


Ein letztes offizielles Foto mit dem Ersten Beigeordneten Stefan Kegreiß, Landrat Dietmar Allgaier, Bürgermeister Dirk Schaible, Bürgermeister Klaus Warthon aus Benningen und dem stellvertretenden Bürgermeister Mario Wildermuth (v.l.n.r.)

Bürgermeister Klaus Warthon aus der Nachbarkommune verabschiedete sich mit einer kurzweiligen Rede von seinem Amtskollegen.

Viel Lob und Dank für die gute Zusammenarbeit drückte auch Schulrektor René Coels zum Abschied aus.

Eine Lobeshymne nach der anderen durfte Bürgermeister Dirk Schaible bei seiner Verabschiedung entgegennehmen.

Zum Abschied von Bürgermeister Dirk Schaible war das PRISMA bis auf den letzten Platz gefüllt.

Mit den Klängen der Jugendmusikschule verbreitete sich eine feierliche Stimmung.

Als Vertreter der ungarischen Partnerstadt Újhartyán sprach der Abgeordnete Antal Tóth.

Die Feuerwehr überraschte Schaible mit einer Ehrenmedaille der Deutschen Feuerwehr und der Ehrenmitgliedschaft bei der Freiberger Feuerwehr.

Der erste Beigeordnete überreichte Abschiedsgeschenke an Dirk Schaible und einen großen Blumenstrauß an dessen Frau Tanja Lukasik.

Für all die wohlwollenden Worte des Lobes und der Anerkennung bedankte sich Dirk Schaible herzlich und zog sein Fazit: „Ich war sehr gerne Bürgermeister“.

Dirk Schaible mit seiner Frau Tanja Lukasik und mit seinen Kindern Tara, Victoria, Katharina und Johannes, für die er nun wieder mehr Zeit hat. (v.r.n.l.)

Nach dem offiziellen Teil war noch Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und sich am Ende persönlich von Dirk Schaible zu verabschieden.

In großer Zahl waren auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr vertreten.

Mario Wildermuth, ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister,

Extra aus der türkischen Partnerstadt Erzin war auch Bürgermeister Ökkeş Elmasoğlu zur Verabschiedung angereist.

Aus der Partnerstadt Roßwein würdigte der ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeister Rico Söhnel die Verdienste Schaibles um die Pflege der Städtepartnerschaft.

Text: Tatjana Bremer, Stadt Freiberg am Neckar
Fotos: Werner Kuhnle